Foto von François Geib: Männer und Frauen unter einem Dachgiebel

Foto von François Geib: Männer und Frauen unter einem Dachgiebel

Zu welcher Gelegenheit dieses Bild entstand und wo genau das ist, wissen wir nicht.
Es sind jede Menge gut gekleidete Damen und Herren zu sehen. Es könnte sich um einen Ausflug des Altherrenvereins handeln.
Das Wappen im Dachgiebel ist auf jeden Fall das, der Familie Boch, welche die Faïencerie in Septfontaines betrieben haben.
Wappen der Familie Boch.
Siehe auch http://wiesel.lu/heraldik/wappensammlung/familienwappen/b/bo/boch-siewebueren/
Möglicherweise handelt es sich um den Ausflug, den der Ingenieurverein ins Saarland unternahm. Das Luxemburger Wort berichtete am 19 Mai 192 auf Seite 4, das folgende:

Luxemburger Ingenieurverein.
Trotz des ungünstigen Wetters hatten sich am Christi-Himinelfahrtstage über 200 Mitglieder des Luxemburger Ingenieurvereins am Wilhelmsplatze Stelldichein gegeben, um gemeinsam einen Ausflug ins Saartal zu unternehmen. Drei Autocars und mehr als 20 Privatautos beförderten die Karawane zunächst nach Nennig, wo der romische Mosaikboden in Augenschein genommen wurde. Auf der Straße oberhalb Mettlachs machte die Gesellschaft sodann einen kleinen Abstecher nach der Cloef. von wo aus man einen herrlichen Ausblick über das Saartal hat.
Gegen elf Uhr liefen die ersten Automobile in Mettlach vor dem monumentalen Gebäude der Firma Villeroy und Boch ein, wo die Ausflügler von den Herren Direktoren Pusch und Dr. Kittel, von Herrn Generalsekretär Conrath und mehreren Herren der Zentral Verwaltung empfangen und durch die Museumssäle geleitet wurden. Eine erste Besichtigung galt den Ausstellungsräumen, die eine Auswahl der gegenwärtig von der Firma hergestellten Fayence-, Porzellan- und Glasmuster enthalten. Das Museum von Villeroy und Boch stellt die vollständigste keramische Sammlung der Welt dar. Die keramischen Erzeugnisse aller Länder und Völker sind hier zusammengestellt, und die Sammlung enthält Stücke von unschätzbarem Wert.
Gewiß gibt es in London, Paris usw. Museen, deren Sammlungen an englischen beziehungsweise französischen Fayencon reicher sind, aber als Gesamtbild ist das Mettlacher Museum an der Spitze. Eine Abordnung unter Führung des Präsidenten legte unterdessen Blumen in der v. Boch’schen Familiengruft nieder.
Nach der Besichtigung des Museums stattete der Ingenieurverein dem neuerrichteten Saarkraftwerk in Mettlach unter Führung des Direktors, Herrn Herberts, einen Besuch ab.
Das Mittagessen zu 215 Gedecken fand im auf malerischer Höhe gelegenen Pavillon statt. Herr Direktor Alphonse Wagener hatte in liebenswürdiger Zuvorkommenheit die 20 Mann starke Burbacher Hüttenkapelle zur Verfügung gestellt, die in ausgezeichneter Weise für Tafelmusik sorgte.
Beim Dessert ergriff der Präsident des Luxemburger Ingenieurvereins, Herr Generaldirektor Kipgen, das Wort und dankte den Anwesenden, besonders den Damen, für ihr. zahlreiches Erscheinen.
In Vergangenheit und Gegenwart verbindet die Firma Boch das Saarland mit Luxemburg, Reti- ner gedenkt der Gründer der Firma Villeroy et Boch u. findet besondere Worte des Dankes für die jetzigen Leiter, die dem Luxemburger Ingenieurverein in zuvorkommender Weise den Besuch des Mettlacher Museums gestatteten. Auch den anwesenden Herren von der Direktion, Direktor Dv. Kittel und Generalsekretär Conràth spricht der Präsident seinen Dank aus.
Zum Schluß ein Wort der Anerkennung für die wackere Burbacher Hüttenkapelle.
Hierauf ergriff Herr Generalsekretär Conrath das Wort su einer längeren Ansprache, in der er speziell den Verbindungen nachging, die in der Vergangenheit das Saarland und Luxemburg verbanden.
Während des Essens lief ein Telegramm von Herrn L. von Boch ein, der sein Bedauern darüber ausdrückte, nicht an der Feier teilnehmen zu können, da er momentan im Ausland weilt.
Während sich nach Tisch die Jugend in frohem Treiben hingab, brach eine Delegation nach Kastell, zur Grabstätte Johanns des Blinden auf, wo sie von Herrn Landrat von Mirbach empfangen und begrüßt wurde. Herr Präsident Kipgen legte auf dem Sarkophag eine prachtvolle, von M. Haagen kunstreich ausgeführte Bronze-Palme nieder. Hierauf verlas Herr de la Fontaine ein interessantes, bisher unbekanntes Dokument über Johann den Blinden.
Die Rückfahrt nach Luxemburg erfolgte gegen 7 Uhr, und alle Teilnehmer drückten sich belobigend über die tadellose Organisation der Veranstaltung aus.

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