Eis Kollegen vu Louvain hunn di grouss, a sou wäit ech weess eenzigartig Chance, dass zu hierer Geschicht, d’Primärquellen sprudelen. Et ass dem Tom Theves säi grousst Verdingscht, dass hien an den 1990er derno gesicht hat, an tatsächlich di al Veräinsprotokoller bei enger deemoliger Studentin um Späicher opgedaucht sinn. Den Tom konnt di auswerten, an huet spéider 2002 een liesenswerten Artikel an der “Heemecht” iwwert d’Fréigeschicht vun de Letzeburger zu Léiwen verfaasst1. Och bedreift hier Amicale vun den alen Léiwener een Internetsite, wou een dat och kann noliesen: http://www.louvain.lu.
Mir Oochener hunn et do mi schwéier! Souguer wann ech nit ausschléissen wëll, dass een ähnlicht Wonner och fir eise Club nach méiglich ass, halen ech dest awer fir éischter onwahrscheinlich, well eise letzte Virkrichspräsident Norbert Pütz mir 1994 glaawierdig versëchert hat, dass hien 1939 alles bei de Konsul Cüppers gedro, a just de Fändel matgeholl hat. De Fändel ass no engem Bommenugrëff 1944 am Norbert senger Wunneng verbrannt.
Fir eis dogéint gëllt: “Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“, eis Rekonstruktion vun der Geschicht ass kee Schöpfen aus dem Vollen, mee e Puzzlespill. Mir mussen aus ville klengen Dëppercher erauskrazen, wat nach ze fannen ass.
Wéi am letzte Karel ugekënnegt, hunn ech di Sich no Puzzlestécker nees opgeholl, an heiando fënd een dobäi och Saachen, di och fir di aner interessant kinnte sinn. Den Tom hat schon 2002 iwwert een, him aus senge Quellen bekannten Ereignis vun 1899 geschriwwen:
Louvain kruet e Fändel!
Mir zitéieren:
En mai 1899, la société luxembourgeoise a enfin pu réaliser l’acquisition d’un drapeau. L’initiateur et promoteur de cette idée a été Jean Terrens. (…) Jean Terrens faisait ensuite la ronde des anciens et amis du cercle des étudiants luxembourgeois de Louvain pour trouver les fonds nécessaires à l’acquisition d’un drapeau. Nombreux étaient ceux qui ont répondu à son appel. Le Grand-Duc Adolphe lui-même participait, ainsi que Monseigneur Jean Koppes, évêque de Luxembourg et membre honoraire du cercle. Le professeur Nicolas Breithof, président d’honneur, souscrivait pour une somme non négligeable. En tout, 66 anciens et amis du cercle et 12 étudiants participaient ainsi au financement du drapeau.
Le drapeau a été probablement conçu par deux anciens, Vincent Lenertz, architecte à Louvain, et M. Engels, professeur à Luxembourg, ainsi que L. Titz, artiste à Bruxelles.
Zum Fest selwer huet hien gemutmasst:
L’inauguration eut lieu le 21 mai 1899, et un banquet auquel participaient sans doute de nombreux anciens, fut organisé.
Eh ben, mir können dem Tom haut bestätigen, dass mir e Bericht fond hunn, deen him Recht gëtt, an nit just dat! Als éischt stung den 16. Mee 1899 an der Bürger= und Beamten=Zeitung.2 :
Fahnenweihe, Wir erfahren, daß an den beiden nächsten Pfingstfeiertagen die Luxemburger Studentenverbindung von Löwen „D’Letzeburger“ daselbst großartige Festlichkeiten organisieren wird, bei Gelegenheit einer Fahnenweihe dieses Vereins. Nachdem die Fahne, zu welcher S. K. Hoheit Großherzog Adolph 100 Mk. und Hr. Baron de Gargan dieselbe Summe gespendet haben, am Pfingstsonntagmorgen feierlich in der Kirche eingeweiht werden wird, veranstalten die Festanten einen Umzug durch die Hauptstraßen der Stadt. An demselben werden sich die verschiedenen Studentenverbindungen der Universität, sowie die Delegationen Luxemburger Studenten anderer Universitäten offiziell beteiligen. Die Feier wird um Pfingstmontag durch ein glänzendes Festessen mit Illumination des Vereinslokales beschlossen werden. Die Hrn. Professoren Soisson u. Jacques Meyers vom hiesigen Athenäum beteiligen sich als alte Schüler der Löwener Universität an den Festlichkeiten. Der Verein „D’Letzeburger” zählt 15 Luxemburger Studenten als Mitglieder.
Vielläicht sollten domadder weider “Al Hären” op Louvain gelackelt ginn? Mee et kënnt nach besser, et guff dunn 25. Mee 1899 am Wort een ausféierlichen Bericht3, an zu onserer grousser Freed konnte mir feststellen: Nicht just vill “al Hären” waren komm, mee “et war och (op mannst) een vun Oochen do“.
Das Studentenfest in Löwen.
Am hohen Pfingstfeste fand in Löwen eine Feier statt, welche allen Teilnehmern einen nachhaltenden Eindruck lassen wird: die Weihe der Vereinsfahne der an der Löwener Hochschule studierenden Luxemburger. Die Festlichkeit wurde eingeleitet durch eine hl. Messe, welche in der St. Michaelskirche eigens für unsere Landsleute gelesen würde. Im Hauptschiffe hatten die alten Herren, d. h. früheren Studenten, heut zu Tage wohlbestellte Ingenieure, Aerzte, Professoren u.s.w, welche von nah und fern herbeigeeilt waren, in stattlicher Anzahl Aufstellung genommen; zu ihrer Linken schaarten (-sic-) sich die gegenwärtigen Studirenden, Füchse und Burschen, die Chargirten in vollem Wichs in Begleitung von luxemb. Abgeordneten der Aachener Hochschule. In ihrer Mitte thronte die herrliche Vereinsfahne in den prächtigen Landesfarben und den Abzeichen der verschiedenen Facultäten. Den Schluß bildeten einige luxemb. Familien Das Ganze versinnbildlichte ein Stück Großherzogthum auf dem gastfreien Boden Belgiens. Nach der hl. Messe nahm Mgr. de Grontars, Professor an der Löwener Universität, Ritter des Ordens der Eichenkrone, als Vertreter des rector magnificus die Einsegnung der Fahne vor. Nach Schluß der Feier kleidete der greise Prälat seinen Eindruck in die Worte ein “Quelle splendide drapeau et quelle belle Jeunesse“. Auch der Armen wurde gedacht, und der Beschluß gefaßt, Msgr. De Grontars einen namhaften Betrag für das Werk des heil. Vinzenz von Paula zur Verfügung zu stellen.
Nach Aufnahme eines Gruppenbildes setzte sich der stattliche Zug in Bewegung nach der Rue de Malines, wo ein Festessen von etwa 50 Gedecken die Theilnehmer in den prächtigen Salons des Herrn Ingenieurs Koltz, der Direktor der Brauerei Van Tilt, vereinigte. Der Saal war herrlich ausgeschmückt, mitten unter Blumen und frischem Grün prangten die Bilder des Königs Leopold und des Großherzogs Adolph. Die Speisefolge war mit reizenden Bildern aus Luxemburg und Löwen geziert und zwar, von der Hand des bewährten Meisters Michel Engels. Die Speisen bestanden aus heimischen, vorzüglich zubereiteten Nationalgerichten, und als die lustigen Moselkobolde und neckischen Rheinnixen ihrer Haft entlassen und ihre Wanderung durch die akademischen Kehlen angetreten hatte, „ Da, kamst du, Freude, vollen Maßes auf uns herab!”4 und die Stimmung wurde überaus fidel.
Beim Nachtische schilderte der Ehrenpräses der Studentenverbindung, Herr Professor Breithof, in beredten Worten die Bestrebungen des Vereins, betonte all das Gute, welches dieser während seines 17 jährigen Bestehens gewirkt, wie dies übrigens das Erscheinen so vieler alten Herren zur Genüge beweise. Darauf hob der Redner die großen Verdienste hervor, welche die Herren Koltz und Peltier5 sich um die studirende Jugend erworben, der sie stets mit Rath und That an die Hand gehen und deren sie sich in liebevollster Weise annehmen. Es folgte die Lesung der Depeschen, welche an Se. Königl. Hoheit den Großherzog, die Regierung, sowie an Se. Bischöfl. Gnaden Msgr. Koppes erlassen worden waren und auf welche eine huldvolle Erwiederung folgte. Herr Ehrenpräses Breithof erntete großen Beifall, und nun erklangen Trinksprüche auf Trinksprüche, welche insgesammt (-sic-) beredtes Zeugniß ablegten von der Liebe der Luxemburger zum angestammten Fürstenhause und den trauten heimischen Fluren von der wirklich rührenden Anhänglichkeit der alten Herren an ihren allgeschätzten Professor Breithof, an die alte Musenstadt Löwen und die jüngeren Comilitonen (-sic-). Ein vortrefflicher Geist herrscht bei der Löwener Studentenverbindung, die jungen Akademiker werden gehörig geschult und gedrillt, und ihre Gönner haben väterliche Fürsorge für dieselben. Die alten Herren werden wieder jung in so vorzüglicher Gesellschaft, wie man dies bei der Vorfeier auf der Kneipe vortrefflich wahrnehmen konnte, wo einige ältere Philister, je nach Ankunft der Züge und nach Eröffnung der offiziellen Kneipe antraten, die Anwesenden kurz und herzlich grüßten, die Kommersbücher in Empfang nahmen, die Seite des betreffenden Liedes ohne Zögern aufschlugen und schon bei der folgenden Strophe so eifrig und so begeistert mit- sangen, als ob die Spanne Zeit von 8, 10 und 12 Jahren seit ihrem letzten Erscheinen auf der Kneipe gar nicht bestände, und sie wieder zwanzig Jahre zählten!
Schued dass mir nit wëssen wien, mee ech ka mir gutt virstellen, dass dat eise Virgänger sou gutt gefall huet, dass sie soten: sou e Fändel brauche mir och, an tatsächlich huet Oochen 3 Joer drop och säi Fendel a säi Wopen kruet. Selbstverständlich guffen dozou och d’Kollegen vu Louvain invitéiert an op mannst zwee (Müller a Wirion) sinn der dunn och komm!
- Hémecht, 54. Jg., nº Heft 4 (01.10.2002), p. 34. [Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/kp0fd98c7/pages/34/articles/DTL919] [↩]
- Chronik aus der Hauptstadt. In: Bürger= und Beamten=Zeitung., 1. Jg., nº 59 (16.05.1899), p. 2. [Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/x9qgpv/pages/2/articles/DTL44 ] [↩]
- Das Studentenfest in Löwen.. In: Luxemburger Wort, 1899. Jg., nº 145 (25.05.1899), p. 3. [Digitised by the National Library of Luxembourg, https://persist.lu/ark:70795/kd8p5m/pages/3/articles/DTL42] [↩]
- Offenbar ein Zitat aus “Der Zürchersee” von Friedrich Gottlieb Klopstock [↩]
- Den Tom konnt vun dem Personage nit vill biographisch Detailler fannen an huet gemutmasst:
De Victor Peltier de Strassen, qui restera membre honoraire du cercle jusqu’en 1911, nous ne savons malheureusement que peu de choses, si ce n’est qu’il a travaillé dans une brasserie à Louvain.
[↩]
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